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Samstag, 6. März 2010

Die zwei Epochen der Securitate. Brief an Horst Samson


Auszüge aus  einem Brief über die zwei Epochen der Securitate an Horst Samson
Februar 2010


Lieber Horst, danke für deinen bestürzten, bestürzenden, also nicht sehr 
objektiven brief. Aber dank, dass du so offen bist und nicht hinter meinem 
rücken, wie das andere tun, mauschelst!

Du kennst nur eine zeit, ich kenne beide!
Aus diesen erfahrungen schrieb ich meinen text, und aus dieser erfahrung 
schreibe ich auch an einem buch SECURITATE, wo beide von mir und andern, die 
mehr gelitten haben als du und ich, erlebte epochen beschrieben werden, mit 
viel dokumentarmaterial, interviews, prozess- und secuakten, ähnlich wie der 
"Capesius" und Securitate ist als pendant dazu gedacht. Denn das augenmerk 
darf nicht nur auf den braunen verbrechen konzentriert werden, er muss auch 
die roten anvisieren! Doch nicht nur die leider der aktionsgruppe oder 
überhaupt der rdautoren. Wobei es auch da kollegen gibt, die wirklich nicht 
nur psychisch gelitten, sondern drin saßen und auch gefoltert wurden.
Zu welcher "besinnung" soll ich denn kommen?
Auf einem auge blind zu sein?
Und zuschauen, wie nur die "täteropfer" zu leiden haben, ihre anstifter, die 
führungsoffiziere, die wirklichen schweine, die das auch noch als "dienst" 
und beamte taten, ihre pensionen ungehindert geniessen, wie ich las, auch 
der Secuoffizoer,der für Wagner und wohl für die ganze aktionsgruppe 
"verantwortlich" war? und niemand ihn/sie angreift, nicht mal moralisch? 
Findest du das richtig?

Ihr alle kennt nur euch, seht monoman nur eure leiden.

Wobei ich keineswegs die IMs verteidigen möchte, nur klarstellen, dass sie tatsächlich "täteropfer" waren, denen aber jetzt recht geschieht, dass sie an den pranger gestellt werden, und dafür leiden müssen, dass sie leiden gebracht, ja kollegen gefährdet haben.


 
Und doch muss eben wieder betont werden, dass es eben zwei Securitate-Zeiten gab.
Glaubst du mir ging es so blendend als redakteur in den 
sechziger jahren in der Gulagzeit bei der NL? Ihr hattet den Berwanger, ich 
hatte niemanden, der mich in einer viel gefährlicheren zeit, wo viele 
freunde verschwanden,  schützte, wer aus eurem umkreis ist denn  einfach so 
"verschwunden"? und dass ich nur wöchentlich mit drohungen "gerufen" wurde, 
immer wußte, dass ich "dran" bin, weil sie mich in der hand hatten, ich 
angeblich "versteckte manuskripte" vom kollegen Mircea Palachiu besaß, ich hatte ihm eine veröffentlichung versprochen, der dann 5 jahre in den kellern saß und sich sofort nach der freilassung aus dem frenster stürzte. Glaubst du meine frau  hat 
damals  nicht sehr oft geweint. Oder ist hinter mir hergefahren, wenn sie 
mich (oft genug, oft wöchentlich!) "holten"?
Dass mir damals nicht mehr passiert ist, kommt einem wunder gleich. Oder hat mein Chef der ZK-Stoffel mich beschützt?

Doch ich darf nicht nur an meinen "Fall" denken, es geht um vielviel mehr! 
Und bitte vergiss das nicht!

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