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ALL TAG

Mittwoch, 2. Juni 2010

ALL-TAG. Tagebuch

ALL-TAG. Tagebuch 2010

Agliano/Lucca, 1./2. Juni.
EINE WOCHE NACH PFINGSTEN

Das Grün und Weiß auf den Feldern, die blaue Luftkugel des Südens über mir, Kirschen blühn, Knospen platzen, überall dicker Samengeruch in der Luft; Weiße, weißer Fleck, das Unbetretene, das nicht besetzt werden darf; alles nur ein Zeichen. Sie feiern auch hier, was zu erwarten war, den längst schon geschehenen Einbruch: Pfingsten; auch für mich ist es kein Fest mehr, und doch Sonntag. Auf den Feldern Feuer und Rauchgeruch. Draußen vor dem Fenster ein Ave Maria und Vogelgezwitscher; wie einst im Mai. Die zu Ton und Form ge-wordenen Gefühle zeigen noch einen Weg. Im Auge viel Grün: italienische Kastanien; und die Zeilen hier wie die Reihen der Reben.

WEINKELLER IN EINEM KARTÄUSERKLOSTER BEI LUCCA
(Und wir trinken und trinken...)

Die Rebe sei voller Zukunft
vom Wein ganz zu schweigen lebe die Seele
sie kommt in ihn rein so sagte der Mönch
neben riesigen Fässern/ und füllte mir
hundert Liter ein

Alles was möglich ist das ist vom Bau
der unter der Erde weiter wächst
länger lebt es als das was schon da ist
und er nahm einen Schluck vom gekochten Wein

Was noch sein wird aber ist jenseits des Lichtes
jünger als jung/ nimm einen Schluck jetzt
vom ungetrunkenen Wein und denk an das kommende Jahr
Die Rebe wächst weiter/ am besten du trinkst nicht
und denkst an das Wunder vom Wein:
Johannes 15 so ging es weiter

Die Form ist göttlich/ sie wächst und bewegt sich
am jüngsten ist sie/ ist der Ursprung die Quelle
und er schnalzt mit der Zunge als wäre es Pfingsten
das Wort vom Wein noch nass und duftend
versetz es in dein Gedicht!


STRAND

Welcher Strand an dem
Denken wäre
aufgelöst zu Tränen.

Im erinnerten Hof. Such dir deinen Hof aus, reit hier im Worthof, nein: Kein Pferd, ein Holo-gramm, das blieb.

Die Bleibe also für die Nacht?
Herz, so gereimt ein wenig und
zurückgedacht.

Na endlich aus dem Gedanken geschüttelt. Oh,
wie arm ist mir am Abend. Hämmer auf dem Polster,
Steigbügel im Ohr.

Papiere, mit denen wir verschwanden.
Was hier am Strand ist, nicht mehr hier.
Treibholz nature und tote kleine Tiere, Rauschen dazu,
fast ewig; grau. Und auch vier Hunde mit der roten
Zunge flammenähnlich; Pfingsten.

Kein Kreuz mehr, nur die Welle,
das Meer touristisch fein gemacht. Geist sprüht
im Whiskyglas. Das Weiße Rauschen und dazwischen wir.

Im Sand die nackte Puppe Gestern,
verwest. Ohne Hand und Fuß, und ohne Hirn,
sie weiß doch nichts, und ihr Gedächtnis
ist schön stumm.

Die Luft draußen flimmert schon, obwohl es erst Pfingsten war, die ersten Zikaden am Rand des Gehörs und zwischen den Silben und Stimmen. Unermüdlich, eine Einsame ganz nahe, als beobachte sie uns im Zirpen, am Waldrand schwächer die Antwort der zweiten. Als wärt es die Ehrengabe, die alte, die müssen nichts zu sich nehmen, zirpen bis sie sterben. Erinnert ihr die schöne Legende: die berichten dann im Himmel einer Muse von uns. Sie waren einmal Menschen, die sich in der Poesie vergaßen lagen verzückt im Vers und starben vor Hunger, den sie nicht merkten. Aus vielen Gründen also gilt es zu sprechen und nicht zu schlafen, jetzt zur Mittagszeit, weiter im Buch.

Erster Juni. Heute. Auch der schon vergangen. An was vergeh auch ich mich. Am Seinh durch Nichtsein? Lass die Gedanken fließen. Halt sie an. Wie die Sekunde. Die Stunde. Den Tag. Frühmorgens zwischen vier und sieben/ plan ich den Tag./ Mein Leser, nimm sie dir, wie ich: die Freiheit des Nichtlesens! Ein Aphorismus. Ein sprachgemeisselter Satz. Steht. Allein. Für sich. So meißle ich und meißle. Auch hier. Banales. Das rausfällt. Weg zu hauen. Nur Punkte. Punkte. Reichen nie. Aus. Nicht mal ins Nie.

Ich mach einen Ab Satz. Pause. Also: Es gab 10 Schwer-Punkte „Alltag“ geplant in der Frü-he. Wenn alles noch aus steht./ Und wie es sich schön vermischt. (Schön ist, nach Heisen-berg: wenn das Sichtbare, Hörbare, Schreibbare jedes Detail umfasst auch das Ganze. Was-sertropfen. Meer!) Mit der Arbeit. So wie der Satz hier/ das Banale sublimieren muss. Traum-arbeit ist ähnlich. Tagesreste nicht nur als Müll/ liegen lassen. Das organisierte jahrtausende-alte Unbewusste weiß es besser als Ich.

Der Tagesbeginn. Körper. Dusche. Zähne putzen. Und der kurze Lauf. Dann die Meditation. Verbindet Körper und Seele. Wenn es gelingt. Gedankenströme ausschalten. Auch diese. Vor allem. Transzendenz kommen lassen! Das Undenkbare, Unvorhersehbare. Das Rätsel. Ist fast die gleiche Sublimation wie die Traumreinigung. Nur lässt man es nun „Engel“ und „Schutzengel“ TUN. Sie sind hier das Bild für die „andern Kräfte“. Tun, was geschieht? Anbinden alles, was jetzt ist und geschieht, an den Großen Zusammenhang.
Und wir versuchen so zu tun, als wären wir Kabbalisten. Abends aber euren Sauren hier, rei-nen Wein, reinsten Wein einschenken, und die Buchstaben bewegen im eigenen Laut.
Ja, als käme vielleicht in ihrer Kombinatorik einmal der alte Bezug in diese Zeile, Vibratio-nen, Mantras gar, erschüttert dich ganz bis zum Samadhi, schwärmte die Gör, die es auch lernen wollte. Tantra? Nackt eine Stunde beieinander liegen, ohne sich zu berühren, aber tief und erregt zu fühlen! Ist doch dein Gebiet, sagte sie, ernannte sie so den Bekannten zum A-charya: und der lebte, ganz Atem, diese Zeilen? So werde ich zum Er. Als ich aber allein!
Er aber, als hätte er es gehört: Ich bin überzeugt, dass dieses Östliche wahr ist und in uns wirkt; man müsste den Weg des Pythagoras einmal untersuchen, das Orphische, die Säfte, wie sie in uns steigen, Sex und Geist - ist EIN Strom, energeia des Himmels, Prana. Doch du wolltest es mir erzählen, wie es gewesen war, was eben jetzt vielleicht verging…

Weiter dann im Banallyrischen. Da gabs auch den Punkt: Geld. Was nun/ wenn alle Erspar-nisse schwinden. Aus? (O, auch Köhler ist gegangen. Weshalb? Deshalb?) Weiter: Geld: An-gebot für unser Segelboot: 60000. Es ist alles zu viel, was wir „haben“ und weniger sind? Doch was machen wir dann mit dem Geld, sagte L. Über Haupt: Eine vermietete Wohnung wäre zu kaufen? Ja.

Wie also gehen die Schwerpunkte weiter: Der erste Punkt heißt nicht Ich
-Sein, Innerlichkeit, Werk, sondern merkwürdig in meinem Nachtarbeitskopf um sechs Uhr früh: Öffentlichkeit und das Netz. O, mein Netz! Fischfang der Leser und Leute mit Daten und Werken? Sind wir nicht ein großer Gemeinschaftsraum. Nur nicht out Sein. Also: Home-page, Blog, Facebook. Doch, ja, nicht zu viel Preis geben. Zweitens: Besprechungen der Bü-cherkinder. Nur Lyrik Bücher gibt es fünf. Namen der Besprecher heraussuchen (welch ein Wort! Besprechen heißt ja auch, beim alten Heiler, eine Wunde „besprechen“, um sie zu hei-len! Wunderheiler also gegen die Krankheit: Vergessenwerden, diese tiefste Wunde der Le-bens Vergeblichkeit!? Aufschreiben, Mails und Telefon Nummern. Ach Nummern! Punkt Drei: Verlage. Und die Nicolazzini-Agentur in Mailand. Die sich um die fünf Prosa-Manuskripte kümmern soll. Und auch die schon erschienenen fünf: in die Welt aussenden wie „meinen“ „Capesius“, für die Welt: den Auschwitzapotheker, der es bis Brasilien schaffte: auf Portugiesisch. Tut gut. Gibt Mut. Jetzt in New York die englische Übersetzung. Sie ist fertig: Bei Farrar Strauss. Doch die andern? Ja, die müssen betreut werden. Die Bücher-Kinder. Sie sollen nicht vergessen in die Jahre kommen! Transsylwahnien. Zwischen Himmel und Erde. Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Dieses aus den neuen Lyrik Büchern, Aus: „Heimleuchten“:

ÜBER STÜRZT

Am Abend dann wieder:
Kaum aufgeschrieben, der Tag
ein böser Witz, der sich dehnt, was geschieht.
Es könnte Sonntag sein, Taufe, es hatte eben
geregnet in die Predigt und die Gebete, es fällt auf
wie ein Ring ums Bewußtsein entsteht. Die Sperre,
und die Trinität am Altar? Sie hat sich zur Null
gewandelt, denn: Was Er ist, ist Alles-Eins?

Die Muttergottes
auch sehr alt geworden, steht abgeblasst im Blauen da:
ein Und dazwischen. Kaum Wirbel im
Auge. Am Kopf blau eine ohnmächtige Blume,
die nickt und Nichts sagt.

Und dann Diktate nach ihm: nach Hören und Sehn,
als du im Leben noch dabei warst
und doch schon längst vergangen:

Rast es und ist, das Herzgewächs zerstört
tut weh ist nicht mehr dein erinnert sich
und sollte mich und sich vergessen - der schwarze Kopf
ist schwer das Kopfgewächs die Fontanelle quillt
dort ist der Spalt dort tritt sie ein und rast der Stral.

Doch sonst er löst / die Tafel Schwarz du siehst hinein
ins Nichts/ bist frei du weißt, der Sinai
zerbrochen ist wie Glas das Herz
das einmal Wüste war, jetzt brennt es Lichter
Lohn der Angst, dass es Vergessen gibt,
das dich befreit.

Dein Bild gelöscht wie dich ist der gelebte Tod
Erinnerungs Los.


Die Bücher-Kinder betreut auch durch Punkt vier: Lesungen und Vorträge. Dazu meinen Adlatus und Secretarius Antonio mobilisieren. Und Beth dazu bitten, als wäre es ein Fest: Sie umfasst fast alle SchwerPunkte, das Eine also als Zwei? Luxemburg und Film Berlin? Bisher für diesen Herbst und Winter sind nur das Lyrikkabinett (München 19. Januar)und das icr Institut in Wien vor gesehen. Die Literaturhäuser Stuttgart und Berlin müssen noch Ja sagen. Fünf Lyrikbücher: Transsylvania mon amour. Heimleuchten. Tiefen Fels. Der Tod ist nicht bei Trost. Ich liebe, also bin ich. Und Zwischen Himmel und Erde sollen den Lesern ge-schenkt werden. Denn das Thema wird das Sein sein: Liebe und Tod. Die Mitte für alle Le-benden hier. Und dazu das Unveröffentlichte als drängend und nicht nur als Traum Arbeit sondern auch als Traumarbeit vorstellen: Die Securitate. Vor Gericht.
Punkt fünf: Nachlass und Testament ADS. Dazu Marbach und München, das IKGS. Und dazu Rapallo ADS Italia. Nun ja: Ich sehe, wie sich hier all meine Sorgen und Nachtgedanken lösen und durchdringen. Befreit es? Darf ein Tagebuchgedicht dazu GUT Sein Ja. Großes Ja! Und dazu ist eben Punkt sechs gut. Geeignet: Eben dieses hier auf der Zeile. Das Tagebuch-gedicht. Und ES muss dann auch alles im Blog zugänglich gemacht werden, von mir dem klingenden Instrument, dem Schreiber, der ja nur andern Diktaten gehorcht. Brav. Aber auch stolz oder besser mit Sinn gefüttert! Stellvertretend. Verweser. Allen. Und die Traumarbeit Secu. Das Schreiben Über Haupt. Gedanken und Werke zugänglich machen. Wie in Punkt eins geschildert. So schließt sich der Kreis. Für Heute also bleibt nun: Eben, was ich jetzt le-bend schreibe und auch das Wichtigste aus dem Blog zur ZEIT bringe. So das Ärgernis mit dem „Deutschen Kulturzentrum“ Hermannstadt, das den Holocaust-Workshop zu Pfingsten ohne die transsylvanische Schuld und „Capesius“ ab hielt!

2. Juni. Terrortage der Israeli. Vorgestern schon? Länger, länger noch wars anders. Frauen. Kinder. Alte. Haben sie das vergessen. Lernen sie jetzt noch/ von der SS? Und mein kleines Ich/ sucht die Securitate. Papier. Papier. Mit Blut beschmiert. Mit Blut geschrieben.
Jetzt ist es das Geld. Oh, Herr Köhler: Frei schießen auch der deutschen Wirtschaft/ „die We-ge“? Scham wohl doch beim Fachmann da oben! Und wir suchen ein Haus/ zur Geldanlage. Sonst? Ja, sonst ist es dann Weg. Im Himmel. Den Nichts
Aber die Wiederholung. Aber die Angst. Gestern. Heute. Dass wir zum Tode verurteilte sind. Aber noch da. Und auf Zeit. Auch das Warten: Schreiben ist möglich: erst wenn der Tag ver-gangen. Das Leben vergangen? Also nach dem Tod? Das Absurde als Wahrheit. Und der ge-sammelte Schatz an Jahren. Gefühlen dazu in Sprache. Sie fallen ein: die siebziger Jahre…
Seltsam nicht die Toskana. Nein, Köln. Bensberg. Königsforst- Nostalgie. Mein West-Deutschland damals. Das ich verließ.

HIER, DIESER AUGENBLICK DER ABFAHRT

Zwei Jahre haben wir hier gewohnt,
lassen jetzt Leben zurück wie eine Leiche,
du aber, die ich geliebt habe, wirst bleiben
hier im Königsforst
im Jungwald mit Perspektive.

Beim Albinopferd mit den wässrigen Augen
können sich die vergangenen Augenblicke
festhalten.

Ich glaube, es ist unmöglich,
dass meine Gedanken hier
zwischen den Haltestellen nach Köln
sich nicht in winzigen Fahrplänen
oder sonst irgendwo festgesetzt haben
(vielleicht bis zum nächsten Herbst!)

Es ist allerdings nicht zumutbar,
dass dieser Umzug den Postboten tötet,
der täglich mit Briefkastengeklapper
Nachrichten und Briefe bei uns einwarf.
Und diese Zeilen aus all den Monaten gemacht,
werde ich heute noch
an die Nachbarn verteilen
und sie bitten,
uns allen
die Abwesenheit
zu vergeben / ab heute.

Die Mauern waren jede Nacht
zwei Jahre lang angerührt
von unserem Atem,
und gleichmäßig zum Vibrieren gebracht.

Der Schwarze Junge auf seinem Fahrrad
ist heute schon Zwölf,
der Kleine vom zweiten Stock
geht mit sich selbst spazieren.

Über allem aber wachte er:
Euer Wirklichkeitssinn, er
vertrieb mir nicht nur die Zeit,
er nahm mich mit.

Erst bei der Abfahrt für immer
erkannte ich alles viel besser
in meinem verregneten Rückspiegel
im Fahren vergehendes Leben

meine Absenz.


ES GEHT ZU ENDE WAS BISHER WAR,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nie mehr wiedersehen,
wir werden vergessen.

Man siehts an der Luft, an den Augen der Leute,
überall rollen sie die Erinnerungen ein,
heut sah ich Fotos der siebziger Jahre, da waren
wir jung und alles schien offen,
du stiegst in den fahrenden Zug,
der kam nie an,
und fuhr ab nur zum Schein.

Alt sind unsere Gefühle geworden.
Und oft ist es kalt und du spürst nur Gewohnheit,
als wäre über den Augen ein Schleier,
und wir gehen mit Abwesendem um.

In allem spür ich schon das Vergessen,
und die Leute sehn mich gar nicht mehr an;
so denk ich: vielleicht bin ich plötzlich gestorben
und hab`s nicht bemerkt, bin unsichtbar geworden.

Es ist nicht nur die Liebe die jetzt vergeht,
es ist nicht nur Eiszeit der Sinne, es liegt
ein Stillstand um uns in der Luft, der uns Angst macht
und uns den Atem verschlägt.
Denn es geht zu Ende was bisher war,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nie mehr wiedersehen,
wir werden vergessen am Leben zu sein.


Lyrik wie eine Gefühlsscheune. Der herbe und würzige Duft vergangener Jahre: leg dich zu ihnen, lieb sie als wären sie da, in absentia aber so dicht, wie die vom Fluss weggerissenen Häuser der Kindheit, der Garten mit Lindenduft, der wacklige Zaun, der Eingang unter den Häusern zum Garten, der Hof mit den Holzstößen für den Winter. Den schiefen Dächern mit heißen Ziegeln. Der wacklige Gang… oh, den gibt es ja noch. Doch nicht mehr den andern, von dem aus wir durch ein Fenster ins Ess- und Schafzimmer der Großeltern stiegen. Die wackligen Ehebetten. Das runde Fenster mit Blick zur Burg. Der Telefunken: mit Hitlers Re-den und Marschmusik. Die ich als Achtjähriger „dirigierte“.


Oder das erst vor drei Jahrzehnten Vergangene: Ich lese. Im Tagebuch 85….Wie ein Quer-schlag. Als es noch Zeit gab.

Korsika. Auf dem Segelboot. 11.07. 1985. Eine Woche unterwegs/ und es scheint länger. Heute Geburtstag des Sohnes (15)/ und es scheint alles unwirklich. (Dazu tickt die Borduhr). Traum: Mein Geburtstag wird gefeiert/ mit hoch erhobenen Gläsern/ Tuzzi die liebverrückte Cousine kommt zu spät/ die Gute als wäre sie eine Schlacke des Stils./ Doch nirgends kommt L. vor./ Was zählt ist alles/ oder Nichts/ eine runde Zahl/ da geht der Kopf durch/ wie bei der Geburt/ Labie/wundes Blütenblatt/ geschlossen vor Schmerz/ offen vor Staunen./ Denn in der Jahreszeit des Gottes Schrift/ spürst du ihn/ er zählt den Gewinn aus/ Ernten…/ und hörst zu-rückgekehrt die Halluzinationen/ das Muhn der Herden aus dem Prudner Weinberg/ und nack-te Frauen sind das Grün im Feld/ die Haut ganz Erde/ und kannst die Erde nehmen in dieser Frauenhaut! Der Mütter?

Aber was lenke ich, lenke ich meinen Kairos? Oder er mich. Und was mir einfällt. Ist richtig. Lebenszugehörig? Und im Tb 85 steht: wiederholend: 9.7.85. Und: Ab hier wieder 99. Und heute ist der 2. Juni 2010. Rechnen in Jahrzehnten, als hätten wir nicht nur neun. Alle Neune. Und dann Aus. Sieben ein halb sind schon vorbei. Steht da nur noch einer. Und der Halbe ligt schon mit den andern: ein Haufen der Jahre. Und die Kugel rollt?
Nd die Liebe hält sie auf. Verlangsamt den Todeslauf? Oh, Beth, du, die Zwei. Als schriebe ich alles nur für dich. Damit du den Alltag als All Tag bei mir wahrnimmst, fern, aber tiefer als nur GUT. Ein Gut soll es sein.

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